Reisebericht Indien


Letztes Update: 14.2016

Inhaltsverzeichnis

2 Wochen Rundreise druch Rajastan

Vorweg, alles was man über Indien sagt ist wahr. Es ist laut, chaotisch, farbig, schmutzig aber sympathisch. Dieser Reisebericht bezieht sich auf Rajasthan, das Land der Maharajas. Rajasthan liegt in Nordindien, als Start- und Endpunkt einer z.B. 2 wöchigen Reise dient Delhi.

  • Ankunft in Delhi
  • Inlandflug nach Jodhpur
  • Jodhpur nach Udaipur mit Bus (7 Stunden)
  • Udaipur nach Pushkar mit Zug bis Ajmer (5 Stunden), Taxi bis Pushkar 20Min
  • Pushkar (Ajmer) mit Zug nach Sawai Madopur (7 Stunden)
  • Sawai Madopur nach Jaipur mit Zug (4 Stunden)
  • Jaipur nach Agra mit Zug (5 Stunden)
  • Agra nach Delhi mit Zug (3 Stunden)

Zu Beachten

Nur geschältes oder gekochtes Essen, kein Leitungswasser trinken, kein Eis in Getränken, mit Wasser ab Flasche die Zähne putzen, fast überall sollte der Preis verhandelt werden, Zugtickets sollten im Voraus reserviert werden.

Jodhpur

Jodhpur erreicht man bequem mit einem 70 Minuten Flug ab Delhi. Persönlich hat mir Jodhpur sehr gut gefallen, insbesondere das spektakuläre Mehrangarh Fort. Das Fort liegt auf einem Hügel in der Stadt und gehört zu den prächtigsten in Indien. Der Eintrittspreis ist fair und die Audioguidetour sehr gut gemacht. Vom Clocktower zum Fort sind 80-100 für ein Tuktuk (offenes, 3-Rad Taxi) fällig (gilt auch für ein TukTuk zurück), wie immer in Indien, gilt es zu verhandeln. Die Altstadt rund um den Clocktower ist ebenfalls sehr spannend, auch wenn das bunte Treiben auf Dauer anstrengend werden kann. Weiter gibt es rund um Jodhpur mehr oder weniger interessante Tempel, TripAdvisor unterstützt bei der Suche. Die Lassi-Bude im Shri Mishrilal Hotel ist legendär und darf keinesfalls ausgelassen werden.

Udaipur

Auf den ersten Blick fällt auf, dass Udaipur viel touristischer ist als Jodhpur. Udaipur mit der Altstadt am See ist ein echter Hingucker! Auch die James Bond (Octopussy) Hotel-Insel strahlt ein gewisses Flair aus. Die Bootsfahrt zur Insel gilt als Touristen-Falle bzw. Reinfall. Man kann die Insel gut vom Ufer her fotografieren. Ansonsten bietet Udaipur das übliche Traveler Sortiment an Essen, Snacks, Shops, Massage etc. Mir hat es hier gut gefallen, was aber auch am klasse Hotel lag: Madri Haveli.

Pushkar

Das kleine Pushkar mit dem Heiligen See ist für Hindus ein Heiligtum und wird von Travelern schon seit langem angesteuert. Im Dorfkern säumen sich Strassenkaffees und kleinen Shops die zu einem Grossteil auf Reisende ausgerichtet sind. Entsprechend wird man auch oft angesprochen. Insgesamt macht Pushkar einen sehr ordentlichen Eindruck, bis auf den Heiligen See. Dort wird man alle zwei Minuten von irgendwelchen "Priestern" angesprochen die einem Blumen andrehen wollen. Pushkar ist ca. 30mim von Ajmer entfernt.

Ranthambore National Park

Reisende fahren nach Sawai Madopur, eine kleine verschlafene Stadt mitIndien vielen Hotels. Leider sind fast alle Hotels völlig überteuert und wirken wie eine Massenabfertigung von Touristen. Man kann aber trotzdem für 2'000 RS ein sehr einfaches, sauberes, aber sehr einfaches Zimmer finden (z.B. im Hotel Ankur Resort).

Der Tiger ruft; und sie kommen in Scharen. Der Park ist sehr schön und eine willkommene Abwechslung auf einer Indienreise. Mit etwas Glück kann man einen der seltenen Tiger sehen, bei drei Safaris ist mir das während einer auch gelungen. Es gibt zudem auch Affen, Vögel, Krokodile, Antilopen, Rehe und mehr zu bestaunen. Hier ein paar wichtige Hinweise für eine Tiger Safari in Ranthambore:

  • Der Park ist während der Regenzeit ab ca. Mitte/Ende Mai für ca. 4 Wochen geschlossen
  • Safari à drei Stunden finden jeweils am Morgen und am Nachmittag statt
  • Gebucht wird am besten vor Ort über das Hotel oder einen Veranstalter
    (auch wenn man theoretisch Plätze über die Webseite vom Park kaufen könnte)
  • Im Mai 2014 habe ich je Safari à 3 Stunden 1'600 RS für einen Jeep-Platz bezahlt
  • Zwei Unterschiedliche Vehikel stehen zur Verfügung: Jeep (Gipsy genannt, 6 Personen)
    und grosse, offene Pickups (Canter genannt, ca. 20 Personen). Unbedingt sicherstellen,
    dass man einen Jeep bucht, diese können weiter in den Park hineinfahren und auf
    kleinere Strassen abbiegen. So ist die Change grösser auch wirklich einem Tieger zu begegnen
  • Kurz vor der Safari wird ausgelost in welcher der sieben Zonen man sein wird.
    Von den sieben Zonen sind nur eins bis fünf empfehlenswert, bei den anderen sieht
    man kaum Tiere.

Jaipur

Eine moderne, pulsierende Stadt die mir persönlich sehr gut gefallen hat. Es locken zahlreiche Sehenswürdigkeiten, unter anderem das bezaubernde Amber Fort oder der Palast der Winde. Das Hotel Pearl Palace Heritage (der Zusatz Heritage ist wichtig) ist ein Highlight.

Agra

Agra ist die unattraktivste Stadt auf meiner Reise. Armut- und Müllprobleme kommen in Agra viel stärker zum Ausdruck als in anderen Orten in Rajasthan. Auch die Wahl nach einer Unterkunft gestaltetet sich als Herausforderung. Die Hotels sind entweder total überteuert und/oder von den Reisenden schlecht bewertet. Einfache Homestays bieten sich als Alternative an.

Das zauberhafte Taj Mahal ist das meist besuchte Monument in Indien. Wer langes Anstehen und Gedränge vermeiden möchte, besucht das Taj Mahal am besten gleich bei Öffnung der Tore um 06:00. Es gibt in Agra auch noch zwei / drei andere spannende Monumente zu besuchen, wie etwa das rote Fort.

Delhi

Die 13Mio Einwohner Stadt Delhi hat den Ruf, nicht besonders attraktiv zu sein für Reisende. Auch gehört Delhi in Sachen Smog zu den schlimmsten Städten der Welt. Daher war ich nur auf der Durchreise in Delhi und kann zu der Stadt und den Sehenswürdigkeiten nichts sagen. Der internationale Flughafen macht soweit einen ganz ordentlichen Eindruck.

Kerala (Südwestindien)

Kerala lässt sich gut mit Tamil Nadu kombinieren (dazu rund 10 Tage einplanen). Ergänzen lässt sich das Ganze mit einer Zusatzwoche auf den Andaman Islands.

Fort Kochi

Kochi, beziehungsweise Fort Kochi, erreicht man über die nahegelegene Stadt Ernakulam. Die Fahrt dauert ca. 40 Min. wobei für eine Reise vom Flughafen Kochi nach Fort Kochi gut 2 Stunden einzureichen sind.

In Fort Kochi sind insbesondere die Chinese Fishing Net sowie die geschäftige Uferpromenade und die schöne Santa Cruz Promenade sehenswert. Reisende finden in Fort Kochi zudem eine Vielzahl an Unterkünften und Restaurants.

Kerala Backwaters

Die Backwaters gelten als DIE Attraktion von Kerala schlechthin und eine Tour mit dem Hausboot durch die Backwaters ist bei Touristen aus dem In- und Ausland gleichermassen beliebt. Buchen lassen sich die Touren entweder als Tagestour oder als 24-Stunden-Trip inkl. Essen und Übernachtung auf dem Hausboot.

Beide Arten von Touren finden im Wesentlichen rund um den Vembanad Lake, dem grössten See in Kerala, statt. Aufgrund der hohen Nachfrage sind die Preise für indische Verhältnisse doch sehr hoch, leider auch wenn man direkt beim Betreiber des Bootes bucht.

Munnar

Die Gegend rund um Munnar gehört zu den malerischsten in ganz Südindien, unzählige Teeplantagen säumen die Hügel und Täler rund um die Stadt. Aufgrund der gebirgigen Lage Munnars und den schmalen Strassen kommt man in und um Munnar nicht so rasch von A nach B wie anderswo in Indien. Zudem herrscht hier in Munnar ein für Südindien doch eher kühles Klima.

Aktivitäten: Die Hauptattraktion in Munnar sind die Teeplantagen, welche kilometerweit rund um Munar verteilt sind. Einige davon lassen sich mit einem kurzen Trekking aus der Nähe bestaunen. Infos dazu gibt dir dein Hotel oder das Tourist-Info-Center in Munnar (Stadt).

Anreise: die nächsten Städte Ernakulam (Kochi) in Kerala oder Madurai in Tamil Nadu sind ca. 5 - 6 Stunden mit dem Bus entfernt.

Unterkünfte: die meisten Unterkünfte sind in einem Umkreis von ca. 10 km rund um Munnar verteilt. Im Hauptort selber würde ich persönlich nicht übernachten, sondern eher nahe bei einer Teeplantage oder mit Aussicht auf eine solche.

Tamil Nadu (Südostindien)

Tamil Nadu lässt sich gut mit Kerala kombinieren (dazu rund 10 Tage einplanen). Ergänzen lässt sich das Ganze mit einer Zusatzwoche auf den Andaman Islands.

Madurai

Die Stadt im Staat Tamil Nadu weisst rund 1 Mio. Einwohner auf und gehört historisch gesehen zu den ältesten Städten Südostasiens. Hauptattraktion ist die sehr beeindruckende Hindu Tempelanlage Minakshi. Der Eintritt ist kostenlos aber Fotografieren mit der Kamera ist verboten und Kameras müssen daher am Eingang abgeben werden. Mit dem Handy Fotos zu schiessen ist hingegen erlaubt, dafür muss lediglich ein 50 Rupien Ticket im Tempel gelöst werden. Wichtige Info zur Kleiderordnung: Nicht erlaubt sind zu kurzen Hosen (und T-Shirts) bei Männer und Frauen.

Anreise: der grosse Busbahnhof ist gut 30 Fahrminuten vom Zentrum entfernt. Achtung: die Stadt leidet (wie vielerorts in Indien) unter chronischen Verkehrsproblemen.

Tiruchirappalli

Etwas kleiner als Madurai kann Tiruchirappalli (meist nur "Trichy" genannt), in Sachen Sehenswürdigkeiten dennoch gut mit Madurai mithalten. Der schöne Sri Ranganathar Tempel ist gross genug für einen ausgedehnten Besuch. Er befindet sich ca. 6 km ausserhalb des Stadtzentrums und kann problemlos per TuckTuck erreicht werden. Im Tempel unbedingt auch ein Ticket für den "View Point" lösen. Beim südlichen Eingang bietet zudem eine kleine aber hübsche Markt-/ Einkaufsstrasse die Gelegenheit ein paar schöne Fotos schiessen zu können.

Der Rock Fort Tempel befindet sich im Zentrum von Trichy, dank seiner erhöhten Lage ist eine sehr schöne 360 Grad Aussicht auf Tiruchirappalli und die Umgebung möglich.

An-und Weiterreise per Bus: Madurai ca. 3 Stunden, Chennai ca. 6 - 7 Stunden. Non-Stopp Busse von privaten Anbietern für die Reise von Trichy nach Chennai am öffentlichen Busbahnhof verfügbar.

Chennai

Aus touristischer Sicht finde ich die Metropole an der indischen Ostküste nicht so attraktiv wie Madurai oder Trichy, dafür kann die Grossstadt mit sehr guten nationalen und internationalen Verbindungen punkten. Sehenswert in Chennai finde ich vor allen die Ranganathan Street und das umliegende Quartier. Die hohe dichte an Läden, Marktständen und Menschen bietet genügend Stoff für einen ausgedehnten Spaziergang.

Andamanen (Andaman and Nicobar Islands)

Die Inselgruppe Andaman und Nicobar Islands liegt in der Andamanensee, unweit von Myanmar entfernt. Territorial gesehen gehören sie aber zum indischen Staatsgebiet.

Die Hauptaktivitäten in den Andamanen lauten Relaxen, Schnorcheln und Tauchen. Preislich muss der Reisende auf den Andamanen mit ungefähr 50% Preisaufschlag ggü. dem Indischen Standard für Hotels und Co. rechnen. Für Touristen sind neben der Hauptinsel Smith Island vor allem die Inseln Havelock, Neil und Little Andaman interessant.

Die Andamanen Inseln sind bei indischen Touristen sehr beliebt (vor allem die etwas günstigere Neil Island), aufgrund des eher überschaubaren Angebotes an Unterkünften auf den kleinen Inseln sollte unbedingt frühzeitig reserviert werden.

An und Weiterreise

Eingangstor der Inselgrupp ist der Ort Port Blair, welcher beispielsweise ab Chennai angeflogen werden kann. Der Hafen in Port Blair bietet ebenfalls Fährenverbindungen zu den umliegenden Inseln wie etwa Havelok. Die Organisation rund um die Fähren ist leider etwas intransparent und chaotisch. Dein Hotel kann dir aber bestimmt helfen ein Ticket auf der staatlichen, oder besser auf der privaten Fähren zu buchen.

Smith Island

Im Hauptort Port Blair leben rund 150'000 Menschen, der grösste Teil der touristischen Infrastruktur befindet sich ebenfalls in dieser Stadt. Schöne «Postkarten-Strände» sind in und um Port Blair leider keine vorhanden. Die Hauptattraktion von Port Blair ist das alte Gefängnis der ehemaligen britischen Kolonialmacht, Celular Jail genannt. Dort waren insbesondere politische Gefangene (unter schrecklichen Bedingungen) inhaftiert. Abends gibt es Aufführungen und die bekannte «Light Show».

Havelock Island

Havelock gilt als die attraktivste Insel für Reisende, dies dank der relativ guten Infrastruktur und den schönen Stränden. Wer länger auf der Insel bleibt, sollte sich einen Scooter mieten, TuckTuck und Taxis sind vor allem auf der Südseite der Insel deutlich seltener anzutreffen als auf dem Festland und daher auch deutlich teurer. Anreise: eine Fähre verkehret 2x täglich zwischen Port Blair und dem Hafen von Havelock (er befindet sich im Norden der Insel), wobei es einen staatlichen und einen privaten Anbieter gibt. Der Letztere gilt als deutlich zuverlässiger.

Aktivitäten
Neben dem "Strandleben" ist wohl das Tauchen die beliebteste Aktivität auf Havelock, wobei Kenner von ca. 3 "wirklich guten" Dive Sites sprechen. Diese befinden sich zudem sehr weit im offenen Meer entfernt. Ich selber hatte einen sehr schönen Dive Site namens «Dicksons Pinacle» besucht der eine Anreise per Boot von ca. 120 Minuten voraussetzt (240 Minuten hin und zurück).

Wer lieber schnorchelt als taucht findet beim schönen Elephant Beach Korallen und Fische, vor allem im südlichen Ende des Strandes. Wobei die Unterwasserwelt an Korallen und Fischen im internationalen Vergleich sicher nicht zu den Top-Spots gehört. Gut zu wissen: Eine eigene Schnorchel Ausrüstung und genügend Wasser an den Strand mitbringen.

Ostküste
Ein kilometerweiter, schöner Strand säumt die ganze Ostküste der Insel. Aufgrund der hohen Dichte und vergleichsweise günstigen Unterkünften steigen die meisten Reisen an der Ostküste ab. Schätzungsweise 90% der Unterkünfte liegen auf dieser Seite der Insel, ebenfalls starten fast alle Tauchboote ihre Touren ab der Ostküste. Gut zu wissen: bei Ebbe sind die Strände an der Ostküste weniger einladend, da der niedrige Wasserstand Felsen und Gestein freilegt.

Westküste
Ein Hotspot der Westküste ist der schöne Elephant Beach. Er bietet als einziger Strand von Havelok die Möglichkeit Fische und Korallen beim Schnorcheln bestaunen zu können. Hierfür ist vor allem der südliche Teil des Strandes geeignet. Anreise: ab dem Hafen (Jetty) verkehren sporadisch Boote zum Elephant Beach. Viel mehr Spass macht es mit dem eigenen Fahrzeug/Scooter bis zum Parkplatz zu fahren und danach den Jungle Treck zu nehmen (1.8 km / 3.6 km zurück).

Radhanagar Beach
Radhanagar ist definitiv der schönste Strand der Insel und ein absolutes Postkarten-Motiv. In Strandnähme befinden sich zwei Resorts der gehobenen Preisklasse, z.B. das wirklich sehr empfehlenswerte Barefoot@Havelock Resort. Anreise Radhanagar Beach: mit dem Fahrzeug ca. 30 Minuten ab dem Hafen.